Was hat sich auf der Finca alles so getan?

In den letzten Monaten blieb leider wenig Zeit zum Schreiben. Da es immer allerhand zu tun gibt, ist es unser Ziel, einige Dinge zu vereinfachen, um sinnvoll zu wirtschaften sowie genügend Zeit und Kraft für die wichtigen Dinge im Leben zu haben.

In diesem Beitrag findet ihr einen kleinen Überblick, was sich in letzter Zeit alles so getan hat:

Was macht der Kaffee?

Arbeiten in der KaffeeplantageUnsere Pflanzen wachsen und gedeihen dank guter Pflege und mildem Klima. Die zuerst gepflanzten Kaffee-Bäumchen haben mittlerweile eine beachtliche Höhe von 1 bis 1,5 Meter erreicht. Einige tragen auch schon grüne Kirschen. In ein paar Monaten werden sie reif sein und wir können erste Fermentations-Experimente durchführen.

Wir haben auch Pflanzen der Sorte „Castillo“ auf 2 weiteren Terrassen gepflanzt. Dank einer dicken Mulchschicht und regelmäßiger Düngung können die kleinen Pflänzchen gut wachsen.

Abschied von den Puten

glücklicher Truthahn lebt jetzt in der NachbarschaftObwohl wir unsere Puten richtig toll fanden, hatten wir uns im Sommer dafür entschieden diese Tiere wegzugeben. Warum?

Bei uns durften die Puten immer frei umherlaufen und blieben normalerweise auf „ihrer“ Terrasse… bis sie auf den Geschmack der süßen Erdbeeren kamen! So hatten wir unzählige Früchte mit Bissstellen, die man nicht mehr verkaufen konnte. Wie also das Problem lösen?

Versuche, die Puten vom Erdbeerfeld zu locken oder zu vertreiben, waren leider nur von sehr kurzem Erfolg. Die Erdbeeren waren einfach zu verlockend… Was tun?

Unsere Puten können richtig gut springen und auch verhältnismäßig hoch fliegen. Ein Zaun, der für das Federvieh ein echtes Hindernis darstellt, müsste demnach sehr hoch sein. Da wir aber die Arbeiten auf der Finca vereinfachen wollten, entschieden wir uns gegen dieses Bauprojekt und stattdessen dafür, die Puten in liebevolle Hände abzugeben. Auf einer Finca in der Nachbarschaft haben sie nun ein neues Zuhause gefunden. Im riesigen Garten mit viel Gün und Schatten spendenden Bäumen fühlen sie sich richtig wohl. Manchmal können wir morgens – wenn es noch ganz still ist – den Puter hören. Es geht ihm wirklich gut. 🙂

Wie geht es den Hühnern?

Hühner schauen aus ihrem "Dornröschenschloss"

Unseren Hennen und Hähnen geht es super. Bei den kühleren Temperaturen legen die Hühner sogar wieder mehr Eier, obwohl das Tageslicht um einiges kürzer ist. Stets willkommen ist die Gabe von Grünfutter wie Gras, Blätter und dergleichen, was im Winterhalbjahr hervorragend wächst.

Dieses Jahr haben wir mal wieder feststellen müssen wir brutwillig unsere Hennen sind. Öfters gab es „ungeplanten“ Nachwuchs. So niedlich kleine Küken mit ihrer Mama sind, so tragen sie doch zum ständigen Zuwachs der Herde bei und benötigen zudem extra Pflege und Schutz.Neues Hühnergehege

Um dem unkontrollierten Nachwuchs einen Riegel vorzuschieben, haben wir ein neues komplett eingezäuntes Gehege gebaut. Also zogen alle Hühner der drei unteren Terrassen (mit schier unendlichen Eier-Versteck und Brutmöglichkeiten!) in das neue Gehege um. So haben wir einen besseren Überblick über brutfreudige Damen und deren Nistplätze. Das Dach vom neuen Gehege sorgt nicht nur für Schatten und Schutz, sondern auch dafür, dass die Hühner bleiben wo sie sind.

Denn immer wieder versucht sich eine  Henne  von der Herde absondern um den perfekten Nistplatz zu finden. Wenn so eine clevere Henne den Weg aus der Einzäunung gefunden hat, so scharrt sie nach Herzenslust in unsere mühevoll gemulchten Beete und Anpflanzungen. Mit dem neuen Gehege finden die Mädels kein Schlupfloch mehr, was uns die Pflege der Hühner und des Gartens deutlich erleichtert.

Ausbüchsende Hennen brachten uns zur Überlegung, auf eine Hühnerrasse umzusteigen, die nicht so gut fliegen kann. Und damit sind wir schon beim nächsten Thema:

Unsere Brahmas

Wir haben uns von 3 verschiedenen Züchtern Bruteier der Rasse „Brahma“ besorgt und im Brutapparat selbst ausbrüten lassen. Brahmas sind eine der größten Hühnerrassen der Welt. Aufgrund von Größe und Gewicht sind sie sehr gemütlich und nahezu flugunfähig. Somit reicht für die Geflügelriesen ein niedriger Zaun. Ein Überdachung ist ebenfalls nicht notwendig. Außerdem sehen sie mit ihrem schönen Federkleid und den Federfüßen wunderschön aus.bunte Hähne mit Federfüße im Stall

Wenn die Kaffee-Pflanzen der Terrasse bei den Brahmas etwas größer geworden sind, wollen wir testen, ob wir die Hühner tagsüber frei rumlaufen lassen können, ohne dass sie alles zerscharren. Dann könnten sie sich selbst Grünfutter nach Lust und Laune suchen und düngen nebenbei. Mal sehen, ob das mit dieser Rasse klappt.

Die Brahmas leben im Gehege, dass ehemals von Rudi und seinen Mädels bewohnt wurde. Rudi war leider nicht so lieb. Wenn man den Stall betrat, musste man damit rechnen gehackt oder angegriffen zu werden. Deshalb durfte er nicht bleiben… und dass, obwohl er einen Namen hatte. Seine Hennen leben nun bei Erwin im Gehege.

Neuer Mitbewohner „Opi“

Unser letzter Katzenzugang war „Spargeli“. Lange Zeit dachten wir, er wird wohl immer ein scheuer Kater bleiben. Mittlerweile ist er nicht nur immer hungrig, sondern auch immer verschmust und sehr anhänglich. Ein wirklich süßer Kater, den man gern hat. Damit war unser Katzenwunsch von 2 Katern schon „übererfüllt“.

Alter StreunerkaterAllerdings streunte ein schwarzer Kater oft auf den Terrassen der Finca umher. Er sah wirklich erbärmlich aussah: Das Fell war ausgeblichen, dünn und voller Parasiten und der arme Kerl hatte Schnupfen. Anfangs wollten wir ihn ignorieren, aber er wurde immer zutraulicher und blieb irgendwann vor unserer Tür sitzen. Schließlich konnten wir das Katzenelend nicht länger mit ansehen und beschlossen uns um den kleinen Streuner zu kümmern. Wir gaben ihm Futter, medizinische Behandlung und natürlich Liebe. Wir wollten ihn pflegen, um ihn später weiter vermitteln zu können. Soweit der Plan.

Schon beim ersten Mal bürsten ließ sich der schwarze Kater vertrauenswürdig fallen und schnurrte so laut wie eine Taube. Der Tierarzt sagte uns, dass der Kater wohl schon sehr alt wäre, mindestens 10 Jahre oder auch einiges älter. Deshalb haben wir ihn „Opi“ genannt. Dank guter Pflege sieht er jetzt schon viel besser aus und liebt es gestreichelt zu werden sowie in der Nähe von Menschen zu sein. Da Opi bisher nicht kastriert wurde, hat sogar Mailo (der eigentliche Boss der Finca, der sich sonst gegen jeden Hund behauptet) Respekt vor dem älteren Artgenossen.Schwarzer Kater schläft

Opi hat sich hier gut eingelebt. Wir überlegen noch, ob wir ihn vermitteln sollen oder nicht. Irgendwie hat er sich in unser Herz geschlichen. Auf Rücksicht auf unsere 3 Kater, lassen wir Opi noch nicht richtig in unsere Wohnung. Nur bei Regen darf er in den Flur. Aber da fühlt er sich gar nicht so wohl, er ist eben an draußen gewöhnt.

Rückschläge

Erbeere mit KäferNatürlich läuft nicht immer alles glatt und so macht einem so manches Problem zu schaffen. Nachdem wir beispielsweise die Puten von den Erdbeeren verbannt hatten, machte sich ein neuer Fressfeind breit: Der Erdbeerglanzkäfer.

Leider haben alle Versuche ihn im mit biologischen Mitteln in Schach zu halten nichts genützt. Das einzige, was den gefräßigen Käfer eindämmt, ist die Pflanze komplett abzuschneiden und auf die nächste Wachstumsperiode der Pflanzen zu warten. Natürlich vermehrt sich der Erdbeerglanzkäfer mit zunehmend reifen Früchten auch wieder. Aber zumindest lässt sich so die Käferpopulation deutlich verringern.kahles Erdbeerfeld

Mittlerweile haben wir den kleinen Schädling auch an den Orangen und anderen reifen Früchten. Es gilt also immer reife Früchte schnell zu ernten und überreifes Obst zu entfernen.

Auch die Mango-Ernte ist auf Grund des Wetters dieses Jahr sehr mager ausgefallen. Der Mehltau hat die Fruchtbildung verhindert. Wir hoffen, dass es im nächsten Jahr wieder besser wird.

Was steht in nächster Zeit an?

kleine Kaffeepflanze in der ErdeDa mit Intensivierung der Landwirtschaft auch die Arbeit stetig zunimmt, wollen wir die Abläufe auf der Finca weiter vereinfachen. Dazu planen wir eine automatische Bewässerung mit App-Steuerung. Auf den Terrassen liegen bereits Tröpfchenbewässerungsschläuche. Nun müssen noch Kabel gezogen und elektrische Ventile eingebaut werden, die sich dann per Handy steuern lassen. Das spart zum einen eine Menge Zeit; zum anderen kann auch bewässert werden, wenn man nicht vor Ort ist.

Ein weiteres Projekt, was wir uns schon lange wünschen, sind Honigbienen. Eine Imkerin aus der Nachbarschaft will im Januar 6 ihrer Völker bei uns aufstellen und diese weiter betreuen. Das kann eine Ernte-Ertragssteigerung von bis zu 40% bedeuten. Außerdem sind wir schon sehr gespannt, wie der Honig von den Blüten der Finca schmecken wird, wie z. B. Kaffee-Honig.Blühender Kräutergarten

Wir hoffen, dass diese Projekte gut anlaufen und werden weiter darüber berichten.


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